Als Beispiel erläuterte er die Situation des Freizeitbads Aquadrom, das über einen langen Zeitraum kaum Einnahmen generieren konnte und entsprechend den kommunalen Haushalt belaste. Der OB hob die Dringlichkeit weiterer Unterstützungsmaßnahmen für die Kommunen hervor, da ein weiteres Jahr mit Corona-bedingten Betriebsbeschränkungen sonst schnell existenzielle Folgen für städtische Betriebe haben könnte.
Die Bundestagskandidatin zeigte Verständnis für die Sorgen und man war sich einig, dass auch die sozialpolitischen Auswirkungen der Pandemie, gerade für die jüngere Generation, nicht vernachlässigt werden dürfen. Diese Aussage bestätigte der Oberbürgermeister anhand eines aktuellen Beispiels: Mehr als 400 Kinder warten aktuell auf freie Plätze in Schwimmkursen.
Einen weiteren Schwerpunkt des Austauschs bildete das Thema Wohnungsbau. Yildirim und Zeitler waren sich einig, dass das Wohnumfeld ein wichtiger Teil des sozialen Gefüges einer Gesellschaft ist, und sprachen sich für Mischkonzepte aus, in denen der soziale Wohnungsbau stets eine wichtige Komponente darstellen sollte. Gleichermaßen besorgt zeigten sich beide über die dramatische Preisentwicklung im Bereich Wohnen, die durch die hoffentlich nur temporäre Rohstoffverknappung und eine vor dem Hintergrund des Klimawandels preistreibende Baugesetzgebung hervorgerufen wird. Hier war ein expliziter Wunsch Zeitlers an die Kandidatin, den Kommunen noch mehr Instrumente zur Erhöhung des Drucks auf Eigentümer von unbebauten Wohngrundstücken an die Hand zu geben.
Digitale Infrastruktur ausbaufähig
Die SPD-Bundestagskandidatin lobte die aktuelle Entwicklung der Digitalisierung in den Hockenheimer Schulen als sehr fortschrittlich. Bei der Infrastrukturdebatte um das Thema Glasfaserausbau bestand Konsens darüber, dass die Arbeit der Bundesnetzagentur in vielen Bereichen ausbaufähig sei. Das Gespräch klang aus mit einem Austausch über wahrgenommene Veränderungen im politischen Betrieb und dem gesellschaftlichen Diskurs.
Schwetzinger Zeitung 9.8.21