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Aktuelles

05.10.2020

Hort ist keine Ganztagsschule

„Verwirrung im Bildungswesen zu stiften, war immer schon das Bestreben der CDU im Ländle um Chancengleichheit zu verhindern“, so die SPD-Kandidatin zur Bundestagswahl 2021, Neza Yildirim. Gerade Kultusministerin Eisenmann würde die Bergriffe „Betreuung und Unterricht“ nach Belieben „durcheinanderwirbeln“, wie jetzt geschehen in Brühl, bei einem Wahlkampftermin, kritisiert die Schwetzingerin. Die Eltern würden durch solche, ideologisch geführte Diskussionen verunsichert. Denn eine kommunale Betreuungseinrichtung (Hort) ist nach Definition eine Einrichtung zur Betreuung von Schülern nach Schulschluss und wird dementsprechend nicht über das Bundesprogramm zum Ausbau von Ganztagsschulen gefördert. Kommunen die neben einer Halbtagsschule eine Betreuung anbieten wollen, müssen die entsprechenden Räumlichkeiten selbst vorhalten.

„Immer mehr Eltern möchten Familie und Beruf vereinbaren. Sie wünschen sich deshalb qualitativ hochwertige ganztägige Bildungsangebote, die die Entwicklung ihrer Kinder bestmöglich fördern.“, so Yildirim. In einer Halbtagsschule endete das hochwertige Bildungsangebot aber am Mittag. Um sich Ganztagsschule nennen zu dürfen, muss die Schule den Vorgaben entsprechend an mindestens drei Tagen in der Woche mindestens sieben Zeitstunden geöffnet sein. Weiterhin muss den Schülern, die an Ganztagsangeboten teilnehmen, an den Tagen des ganztägigen Betriebs ein Mittagessen angeboten werden. Die Ganztagsangebote müssen unter Aufsicht und Verantwortung der Schulleitung organisiert sowie in enger Kooperation mit der Schulleitung durchgeführt werden und in einem Zusammenhang mit dem Unterricht stehen. „Im Gegensatz dazu bestimmen in einem Hort die Jugendhilfe oder die Kommunalverwaltung und keine schulische Einrichtung“, so die Juristin.

Der Bund hatte im Juni beschlossen, zusätzlich zu den im Koalitionsvertrag für den Ganztagsausbau bereits vorgesehenen zwei Milliarden Euro weitere 1,5 Milliarden Euro an Investitionsmitteln bereitzustellen. Die Länder erhalten in einem ersten Schritt davon 750 Millionen. Gerade die CDU-Bundesbildungsministerin Karliczek hätte bei diesem finanziellen Nachschlag betont, wie wichtig es ihr sei, dass es nicht nur um mehr Betreuungsplätze ginge, sondern um ein qualitativ attraktives Angebot und individuelle Förderung in der Ganztagsschule, so Yildirim. „Dass die CDU in Baden-Württemberg das ignoriere, zeige die ganze ideologische Verbohrtheit“, betont sie.